Schneckenfallen, Teil 2

Da ich nichts Besonderes vorhatte, bin ich nach Joggen und Frühstück zum Hornbach nach Stadlau getingelt. Dort gibt es aktuell 2 Bauformen von Schneckenfallen: 

https://www.hornbach.at/shop/Schneckenfalle-Windhager-Slug-Away/4652370/artikel.html
https://www.hornbach.at/shop/Schnecken-Falle-Windhager-2-Stk/6491560/artikel.html

Die erste entspricht der von Biohelp und auf dem Gehäuse ist auch "Slug X" und "Made in England" eingeprägt, Windhager steuert also nur die bedruckte Verpackungsschleife samt deutscher Kurzanleitung bei. 

Die anderen Fallen (2 Stück pro Packung) sind Becher mit Deckel und sie sollen so tief eingegraben werden, dass nur der Deckel heraus schaut. Becher und Deckel sind mit einem Gewinde verbunden, das - zumindest im trockenen, sauberen Zustand in der Wohnung - deutlich leichter auf und zu geht als der Bajonettverschluss der Fallen von Vandal und Kwizda. 

Beim Auspacken und Studieren der Anleitung sind mir zwei seitliche runde "Fenster" in den Bechern aufgefallen, die in der Beschreibung nicht erwähnt werden. Die "Fensterscheiben" lassen sich drehen und herausnehmen - wozu? Der Becher soll ja eingegraben werden, da fällt nur Erde hinein. Auf meine Anfrage beim Österreichvertrieb von Windhager ist noch keine Antwort da, aber ich habe inzwischen einen Verdacht: 

Es gibt nämlich nahezu baugleiche Wespenfallen! https://duckduckgo.com/?q=windhager+wespenfalle+duo&t=ffab&iax=images&ia=images Sie unterscheiden sich von den Schneckenfallen durch den anderen Deckel (die Wespenfallen habe eine Aufhängevorrichtung, die Schneckenfallen große Löcher, damit die Schnecken von oben ins Bier fallen) und seitlich, dort wo sich bei den Schneckenfallen die "Fensterscheiben" befinden, ist bei den Wespenfallen ein farbiger trichterförmiger Rahmen eingesetzt, damit die Wespen hinein, aber nicht mehr leicht heraus können. Aus Ersparnisgründen kommen also die Becher für beide Fallenarten aus derselben Spritzgussform. 

Sowohl die DUO Schneckenfalle als auch die DUO Wespenfalle sind bei Windhager im aktuellen Sortiment nicht mehr zu finden, bei den Baumärkten dürfte es aber noch ausreichend große Lagerbestände davon geben. 

Interessanterweise steht in der Anleitung zu den DUO Fallen, dass man 2 Kaffeelöffel voll Salz zum Bier in den Becher geben soll. In der Anleitung für die Slug away / Slug X Falle steht das nicht und die gesammelte Weisheit des Internets hat mir bisher noch nicht erklären können, wozu das Salz im Bier gut sein soll. Dafür fand ich jede Menge Erklärungen, warum Bierfallen generell nicht funktionieren können, ein paar davon sind für mich aber nicht relevant:

Der Geruch vom Bier (von der Hefe im Bier) oder der Erdbeergeruch des Lockstoffs von Vandal lockt die Schnecken nicht nur aus dem eigenen Garten, sondern auch von benachbarten Grundstücken an und dann hat man nachher mehr Schnecken als vorher und die Nachbarn freuen sich. Mag sein, aber mein Garten ist von Mauern und betonierten Parkplätzen umgeben. Mein Bier kriegen also nur meine Schnecken!

Manche Schnecken nippen am Bier und klettern wieder aus der Falle, man fängt nach Schätzungen also höchstens ein Drittel. Mag sein, aber ein Drittel weniger Schnecken wäre schon ein großer Erfolg. Dann könnten ein paar Salate überleben!

Man erwischt auch nützliche oder harmlose Schnecken. Stimmt, allerdings lässt sich das zum Teil über die Fallenform steuern (manche Fallen haben so kleine, niedrige Öffnungen, dass Gehäuseschnecken nicht leicht hinein kommen) und zum Teil über den Standort der Fallen. Die stelle ich ja rund um das Salatbeet auf und nicht in der Nähe von Komposthaufen, Holzstapel, Obstbäumen und Wildkräuterecke, wo Weinbergschnecken und Tigerschnegel sich normalerweise aufhalten. Wenn die Tigerschnegel in der Nacht extra quer durch den ganzen Garten vom Apfelbaum zum Salatbeet joggen, um dort den Erdbeerlockstoff-Cocktail zu trinken, dann kann ich ihnen leider nicht helfen.